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Craniomandibuläre Dysfunktion: was ist das?
Selbst scheinbar einfache Bewegungen wie Kauen oder Sprechen können für Menschen mit craniomandibulären Gelenkbeschwerden zur Belastung werden. Denn die Kiefergelenksstörung verursacht häufig akute Schmerzen im Kiefer- und Nackenbereich, beispielsweise beim Kauen. Eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) kann außerdem für eine Vielzahl chronischer Beschwerden und Schmerzen verantwortlich sein.
In unserem Blogartikel möchten wir darüber aufklären, worum es sich bei einer craniomandibulären Dysfunktion genau handelt. Wir gehen auf die Ursachen und verschiedensten Symptomatiken eines CMD-Syndroms ein. Schließlich stellen wir Ihnen aktuelle und wirksame CMD-Therapien vor, mit denen Sie Ihre Lebensqualität wiedererlangen können.
Lesedauer: 4 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 31.10.2024
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Inhaltsverzeichnis:
- Was ist eine craniomandibuläre Dysfunktion?
- Welche Ursachen hat die craniomandibuläre Dysfunktion?
- Welche Symptome hat die craniomandibuläre Dysfunktion?
- Wie wird eine craniomandibuläre Dysfunktion diagnostiziert?
- Wie wird eine craniomandibuläre Dysfunktion behandelt?
- Fazit: Craniomandibuläre Dysfunktion verstehen und gezielt behandeln
In diesem Artikel erfahren Sie:
- Was eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist und wie sie sich auswirkt: Einblicke in das Beschwerdebild einer CMD, die Kiefer- und Nackenbereich betreffen und Schmerzen im gesamten Körper auslösen kann.
- Typische Ursachen und Symptome von CMD: Erläuterungen zu den vielfältigen Auslösern und möglichen Beschwerden wie Verspannungen, Kopfschmerzen und Schlafstörungen.
- Diagnose- und Therapiemöglichkeiten: Überblick über Diagnoseverfahren und individuelle CMD-Behandlungen, die eine interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordern.
Was ist eine craniomandibuläre Dysfunktion?
Das Wort craniomandibulär leitet sich aus den lateinischen Begriffen „Cranium“ (Schädel) und „Mandibula“ (Kiefer) ab. Bei einer craniomandibulären Dysfunktion handelt es sich um einen Sammelbegriff verschiedenster Beschwerden und Störungen des Kiefergelenks, des Kauapparats, der Nackenmuskulatur, des Schädels sowie der Zähne.
Betroffene haben oftmals eine eingeschränkte Kieferbeweglichkeit, wodurch die Kau- und Sprechfunktion eingeschränkt sein kann. Dies ist in vielen Fällen mit akuten Schmerzen beim Kauen verbunden. Auch Beschwerden im Bereich der Nackenmuskulatur oder chronische Kopfschmerzen sind häufige Symptome. Oft treten mehrere Symptome gleichzeitig auf.
Da es zahlreiche unterschiedliche Ursachen und Symptomatiken von CMD-Beschwerden gibt, die auch in ganz anderen Körperregion auftreten können, ist die Diagnose mitunter schwierig. Treten beispielsweise Schmerzen im Nacken oder Rücken auf, können hierfür auch viele andere Gründe ursächlich sein. Deshalb wissen Betroffene teilweise erst sehr spät, dass sie unter einer CMD im Kiefer leiden.
Welche Ursachen hat die craniomandibuläre Dysfunktion?
Die Ursachen sind sehr vielschichtig und teilweise nicht eindeutig geklärt. Oftmals sind auch mehrere Faktoren in Kombination für die Entstehung einer craniomandibulären Dysfunktion verantwortlich. Als Hauptursachen werden mittlerweile Zahn- und Kieferfehlstellungen sowie Nerven- und Muskelverspannungen, psychischer Stress oder Zähneknirschen ausgemacht. Diese Faktoren führen dann einzeln oder in Kombination zu den verschiedenen Symptomen, die häufig im Bereich des Kiefers und der Kaumuskulatur, aber auch in anderen Körperregionen auftreten.
Ursachen einer CMD können sein:
- Zahn- und Kieferfehstellungen
- Ungleichgewicht im Gebiss oder Kiefergelenk
- Schlechtsitzender Zahnersatz
- Fehlhaltungen und funktionelle Störungen der Wirbelsäule oder des Beckens
- Nerven- und Muskelverspannungen im Bereich des Rückens, Nackens, Kopfes oder Kiefers
- Zähneknirschen (Bruxismus)
- Psychischer Stress
- Bewegungsmangel
Welche Symptome hat die craniomandibuläre Dysfunktion?
Symptome einer craniomandibuläre Dysfunktion können sehr vielfältig sein und in Körperbereichen auftreten, die im ersten Moment nicht direkt auf eine Kiefergelenksstörung schließen lassen. So können beispielsweise CMD-Symptome nicht nur im Bereich des Kiefers oder Kauapparats auftreten, sondern Begleitsymptome bis in die Zehnerven und andere Körperregionen reichen. Ein weiteres Problem ist, dass viele CMD-Symptome auf eine Vielzahl anderer Erkrankungen zurückzuführen sein können, was die Diagnose deutlich erschwert.
Häufige Anzeichen eines CMD-Syndroms sind:
- Knacken im Kiefer
- Eingeschränkte Mundöffnung
- Beschwerden beim Kaufen, Schlucken und Sprechen
- Zahn- und Kieferschmerzen
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Ohrenschmerzen und Tinnitus
- Migräne und Kopfschmerzen
- Rückenschmerzen
- Verspannungen
- Schlafstörungen
- Schwindelgefühle
Haben Sie solche oder ähnliche Symptome und bei Ihnen konnte bisher keine eindeutige Diagnose gestellt werden? Dann sollten Sie abklären lassen, ob Sie an einer craniomandibulären Dysfunktion leiden. Nehmen Sie hierzu gerne Kontakt mit der MKG-Chirurgie von Dr. Dr. Philipp Heugel auf.
Wie wird eine craniomandibuläre Dysfunktion diagnostiziert?
Wie bereits angesprochen, kann die Diagnose eines CMD-Syndroms sehr komplex und schwierig sein. Wichtig ist, dass bei den genannten Symptomen auch eine craniomandibuläre Dysfunktion in Betracht gezogen und ein Experte, beispielsweise ein MKG-Chirurg oder spezialisierter Zahnarzt, aufgesucht wird.
Anamnese: In der Regel beginnt die Diagnose mit einer ausführlichen Anamnese, bei der die Patientin oder der Patient die Symptome und Krankengeschichte mitteilt. Hierbei werden unter anderem Fragen zur Häufigkeit, Ausprägung und Art der Symptome befragt. Diese Erkenntnisse liefern bereits erste Anhaltspunkte für die Diagnose.
Klinische Funktionsanalyse: In einer klinischen Untersuchung, bei der das Kiefergelenk und die Kaubewegung analysiert werden, kann der Arzt die auftretenden Störungen und betroffenen Körperbereiche weiter eingrenzen. Dabei wird zum Beispiel der Kieferbereich abgetastet, der Zustand der Zähne untersucht und überprüft, ob es Einschränkungen bei der Mundöffnung oder bei der Kaufunktion gibt.
Strukturanalyse: Die verschiedenen Strukturen des Kauapparates, dazu gehören Kapseln, Kiefergelenk und Muskulatur, werden dann auf Ihre Funktion, Belastbarkeit und Beweglichkeit untersucht.
Instrumentelle Funktionsanalyse: Um die Funktion des Kauapparats und des Kiefergelenks zu messen, kommen unterschiedliche Instrumente und Messverfahren zum Einsatz. Dazu gehören bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie, das 3D-Röntgen oder die Computertomografie. Um die Kaufunktion zu testen, kommt zudem ein sogenannter Artikulator zum Einsatz, mit dessen Hilfe Kieferbewegungen simuliert werden können.
Wie wird eine craniomandibuläre Dysfunktion behandelt?
Die Therapie einer craniomandibulären Dysfunktion kann sich aufgrund der unterschiedlichen Auslöser stark unterscheiden und muss individuell an die Situation und Diagnose der Patientin oder des Patienten angepasst werden.
Je nach Diagnose folgen dann erforderliche Behandlungsschritte. Ist beispielsweise eine Zahn- oder Kieferfehlstellung ursächlich, zielt eine Therapie auf die Korrektur dieser Fehlstellung ab. Dies kann in vielen Fällen bereits mit einer speziellen Schiene zur Begradigung des Gebisses erreicht werden. Kann wiederum ein fehlender Zahn als Ursache ausgemacht werden, kann ein Zahnersatz mittels Zahnimplantat notwendig werden.
Aufgrund der Vielschichtigkeit von CMD-Beschwerden, ist eine enge und interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Spezialisten besonders wichtig.
Fazit: Craniomandibuläre Dysfunktion verstehen und gezielt behandeln
Eine craniomandibuläre Dysfunktion ist ein komplexes Beschwerdebild, das sich in verschiedenen Körperbereichen auswirken kann. Die CMD-Diagnose ist oft langwierig, aber notwendig, um gezielte Therapien wie Schienentherapie oder zahnmedizinische Korrekturen einzuleiten. Eine frühzeitige Diagnose und interdisziplinäre Behandlung können den Leidensdruck der Betroffenen erheblich lindern und die Lebensqualität nachhaltig verbessern.
Dr. Dr. Philipp Heugel ist Ihr Experte, wenn es um Behandlungen im Bereich der Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie geht. Bei Fragen beraten wir Sie gerne individuell und ganzheitlich
Mund- Kiefer- Gesichtschirurgie
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